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Energetische Sanierung des Verlagsgebäudes

Über die Energiewende Artikel zu verfassen und sie dann zu publizieren ist eine Sache, sie selbst mitzugestalten und dies am eigenen Gebäude umzusetzen eine ganz andere. Daher haben wir vor einigen Jahren das Ziel verfolgt, die sowieso anstehende Sanierung des Verlagsgebäudes auch zu nutzen, um die vorhandenen Stellen für die Eigenstromerzeugung zu verwenden.

Mitten im urbanen Stuttgarter Westen hat unser Verlag ein anspruchsvolles Eigenstromprojekt verwirklicht. Dafür wurde Gentner im Jahr 2019 durch die Stadtwerke Stuttgart als "Partner der Energiewende" ausgezeichnet. An der Fassade und auf dem Dach wurde eine PV-Anlage, Stromspeicher, neue Klimatechnik und eine E-Ladestation errichtet.

Entworfen und installiert wurde die Anlage von den Stadtwerken mit Hilfe der Firma Novatech aus Wolpertshausen.

„Es erwies sich als schwierig, im Stuttgarter Raum einen Installateur zu finden“ erinnert sich Stefan Ronzani, der das Projekt bei den Stuttgarter Stadtwerken leitete. „Nicht wegen der Dachanlagen, sondern wegen der Fassade und wegen des Gewerbespeichers. Das war auch in Stuttgart für viele Installateure Neuland, das trauten sie sich nicht zu.“ Letzten Endes fand sich glücklicherweise die Firma Heckert Solar, die die Installation übernahm.

Die Stadtwerke Stuttgart und Gentner wollen die Anlage nutzen, um für die Energiewende und für weitere Umbauten in der Region Stuttgart zu werben.

Denn die neue Eigenstromanlage war kein Solarprojekt, sondern Teil der energetischen Sanierung unseres Gebäudes, das aus zwei Teilen besteht: Unserem Stammhaus aus der Vorkriegszeit und einem angebauten Bürotrakt aus späteren Tagen.

Insgesamt wurden zwei Schrägdächer nach Osten und Westen mit jeweils 19 Kilowatt belegt. Zusätzlich auch noch eine von der Sonne dauerhaft bestrahlte Südfassade, ebenso wurde ein Vordach der Südfassade mit 14 Kilowatt belegt.

Zuerst wurden neue Fenster mit Dreifachverglasung eingebaut, dann mussten die Fassaden begradigt werden, um sie für die Dämmung vorzubereiten. Dann wurde das ganze Verlagsgebäude von außen gedämmt. Bei der Solarfassade musste die Verankerung der Modulgestelle im Baukörper festgelegt werden, bevor die Dämmung aufgebracht werden konnte. Doch alle Probleme, die aufkamen, waren lösbar, da alle Beteiligten miteinander kommunizierten.

Im Sommer wird der Sonnenstrom auch zur Kühlung der Büros eingesetzt, also wird der Lithiumspeicher auch durch thermische Speicherung unterstützt. So kann der Gentner Verlag also nicht nur über den Klimawandel Fachbeiträge verfassen, sondern wirkt mit der eigenen Immobilie aktiv mit.

Tamara Ziegert, Auszubildende Medienkauffrau Digital und Print