Herausforderungen durch Digitalisierung und Nachfolge
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Doch hier einmal die wichtigsten Punkte:
Viele Entwicklungen in der „Corona-Zeit“ hängen unmittelbar mit einer zunehmenden Digitalisierung zusammen, welche bereits seit zwei Jahrzehnten in Deutschland präsent ist.
Doch was versteht man unter Digitalisierung?
Allgemein definiert versteht man darunter den sozio-ökonomischen Veränderungsprozess, der durch die Einführung digitaler Technologien ausgelöst wurde. Daher ist die Digitalisierung als Massenphänomen und grundlegende, nachhaltige Entwicklung zu betrachten.
Familienunternehmen und ihre Bedeutung
Mit 91% kann die große Mehrheit der Unternehmen in Deutschland unter den Begriff Familienunternehmen eingeordnet werden. Zahlreiche davon gehören gemessen an ihrer Größe zum deutschen Mittelstand und sind als kleine und mittlere Unternehmen zu klassifizieren. Familienunternehmen wurden in der Vergangenheit stellenweise für ihren Mangel an Innovationskraft kritisiert da die familiären Beziehungen innerhalb des Unternehmens in den Vordergrund rücken könnten und nicht genug Aufmerksamkeit auf Innovationen und Produktentwicklung gelegt würde.
Festgestellt wurde jedoch eine hohe Übereinstimmung, ein hohes Engagement der Familienmitglieder sowie eine hohe Verantwortung gegenüber der Familie. Familienunternehmen, die in ihre Innovationskapazitäten investieren, können dadurch einen strukturellen Wettbewerbsvorteil erlangen. Die Fähigkeit von Familienunternehmen, auch in hochtechnologischen Wirtschaftsbereichen überleben zu können, ist heute allgemein hin anerkannt.
Der langfristigen Orientierung von Familienunternehmen fällt dabei eine Schlüsselrolle zu. Die Entscheider im Unternehmen müssen dabei weniger Fokus auf den Quartalsgewinn legen, als vielmehr die langfristigen Ziele der Gesellschafter im Auge behalten.
Generation Y
In der Person des Nachfolgers übernimmt in der Regel jemand aus der Generation Y Verantwortung. Charakteristisch für Vertreter dieser Generation ist die Tatsache, dass sie sich anders als frühere Generationen weniger über materiellen Status definieren. Die eigenen technologischen Fähigkeiten und das Beherrschen von unterschiedlichen Systemen der Informationstechnologie und Kommunikation sind entscheidend für die Herausbildung der eigenen Persönlichkeit. Nachfolger der „Gen Y“ bringen digitale Kompetenz direkt ins eigene Unternehmen ein.
Für Familienunternehmen im Rahmen der Digitalisierung erfordert es aber auch ein hohes Maß an Kollaboration der Generationen. Die Herausforderung, bestehende Prozesse und Produkte teilweise radikal zu innovieren und dabei das Kerngeschäft, die bisherige wirtschaftliche Stütze des Unternehmens, nicht zu vernachlässigen oder gar abzuschneiden, ist immens
Die „Corona-Krise“ ist nicht der Grund für eine weiter voranschreitende digitale Transformation von Produkten, Prozessen und Arbeitswelten, außerdem ist es ebenso irreführend, von einer „Zwangsdigitalisierung“ in diesem Kontext zu sprechen. Vielmehr haben die konsequenten Entscheidungen und Investitionen der letzten Jahre in den meisten Familienunternehmen die Basis dafür gelegt, dass binnen kurzer Zeit die Produktion auf in hohem Maße digital vernetzte Teams umgestellt werden konnte. Wenn der Genrationswechsel im Unternehmen und/oder Gesellschafterkreis erfolgreich vollzogen wurde, ist der erste Schritt auf dem Weg in eine erfolgreiche digitale Zukunft gemacht.
Tamara Ziegert und Bettina Springmann